Bolsillos
Pedro Guerra
Taschen
In meinen Taschen trage ich das Meer, das die Welt umschließt,
wie ein salziger Kristall, den man immer betrachten muss.
Und oben die Berge, die sich gegen den Himmel schneiden,
wie ein Schattenprofil gegen die Einsamkeit.
Und meine Taschen füllen sich mit Liedern, die ich nicht singe,
die Seele dieser Menschen, braun wie die Sonne,
und Schiffe in der Nacht, Fluchten und Laternen,
die verblasste Tinte eines Liebesbriefs.
Nichts gehört mir letztlich,
aber sie reisen immer mit,
wie Lichter einer Vergangenheit,
in der ich nicht war.
Nichts gehört mir letztlich,
aber sie reisen immer mit,
wie Schatten einer Vergangenheit,
in der ich nicht war.
In meinen Taschen trage ich die Geister meines Großvaters,
zehn Fotos aus dem Fünfzig, einem Bürgerkrieg.
Der Klang von Trommeln. Der Schlamm und die Spiegel,
wo die Gesichter reflektiert wurden, die ich nicht sah.
Und meine Taschen füllen sich mit Versprechen einer Zukunft,
geboren aus einer Vergangenheit voller Schmerz,
Frauen am Boden, Kindheit vor Christus,
Sprachen und Flaggen, der Zorn und die Liebe.
Nichts gehört mir letztlich,
aber sie reisen immer mit,
wie Lichter einer Vergangenheit,
in der ich nicht war.
Nichts gehört mir letztlich,
aber sie reisen immer mit,
wie Schatten einer Vergangenheit,
in der ich nicht war.