Rencor

Groll, mein alter Groll,
Lass mich vergessen
Die feige Verräterei.
Siehst du nicht, dass ich nicht mehr kann,
Dass ich schon ausgetrocknet bin
Vom vielen Weinen!
Lass mich noch einmal leben
Und den Schmerz vergessen,
Der mich gestern geohrfeigt hat...
Groll, ich will zurückkehren
Zu dem, was ich war...
Ich will leben...

Dieser verfluchte Hass,
Den ich in den Adern trage,
Versaut mir das Leben
Wie eine Strafe.
Das Unrecht, das man mir angetan hat,
Ist eine offene Wunde,
Die meine Brust überflutet
Mit Wut und Galle.
Meine Augen hassen sie,
Weil sie sie angesehen haben.
Meine Lippen hassen sie,
Weil sie sie geküsst haben.
Ich hasse sie mit aller
Kraft meiner Seele
Und mein Hass ist so groß
Wie einst meine Liebe.

Groll, mein alter Groll,
Ich will nicht leben
Mit diesem endlosen Schmerz...
Wenn du mich schon einmal getötet hast,
Warum soll ich
Den Tod in mir tragen?
Ich weiß, dass es keine Vergebung gibt...
Ich weiß, dass ihr Verrat
Feige und grausam war...
Deshalb, alter Groll,
Lass mich leben
Für das, was ich gelitten habe.

Gott will, dass ich eines Tages
Sie im Leben finde,
Weinend und besiegt
Ihr trauriges Vergangenes,
Um ihr all diesen
Verachtung entgegenzuwerfen,
Die meine Brust beschmutzt
Mit bitterem Groll.
Ich hasse sie für den Schmerz
Meiner zerbrochenen Liebe
Und für einen Zweifel,
Der in meiner Brust nagt.
Wiederhole niemals
Was ich dir sagen wollte:
Groll, ich habe Angst,
Dass du Liebe bist.

Deshalb, alter Groll,
Lass mich leben
Für das, was ich gelitten habe.