La Luna
Joan Manuel Serrat
Der Mond
Es gibt welche, die ihn aus der Flasche trinken und andere, die den Mond mit Löffeln nehmen; neu, voll, wachsend und abnehmend, ist er gut als Beruhigungsmittel. Der Mond hält Gesellschaft und lindert die von Philosophie Vergifteten. Es gibt kein besseres Amulett als ein Stück Mond in der Tasche; gegen jede Gefahr ist ein Stück Mond mehr wert als ein Hasenfuß: es nimmt die Sorgen und bringt Liebe und Glück. Man kann ihn den Kindern als Nachtisch geben und sie werden einen weichen, sanften Schlaf haben; ein paar Tropfen Mond in den Augen der Alten helfen, den Tod in Frieden zu erwarten. Leg unter das Kopfkissen ein zartes Blatt Mond und du wirst das denken, was du glauben möchtest, und du wirst das sehen, was du sehen willst, du wirst die Marionetten bewegen. Halte ein Glas mit Mondluft bereit, für den Fall, dass du ertrinkst.
Den Enttäuschten und den Gefangenen gib den Schlüssel zum Mond und sie werden keinen anderen Schatz wollen, denn für die zum Tode Verurteilten und die lebenslänglich Verurteilten gibt es keinen Anreiz wie den Mond, wenn man ihn mit Maß genießt.