E tu davanti a me
Erminio Sinni
Und du vor mir
Der Sommer ist vorbei und die Bars sind wegen Urlaub geschlossen
wer eine Frau hat, bleibt zu Hause und leiht sich die neuesten Videokassetten aus
es ist ein Abend ohne leuchtende Schilder, gelb von der Ampel und niemand auf der Straße
mit den Stunden, die träge vergehen, und die Stille ist wie eine Klinge.
Ich schalte das Autoradio ein und suche nach sonniger Musik
ich fahre langsam und rauche etwas, während ich ohne Ziel umherfahre
ich kann nicht anders, als an uns zu denken, daran, wie alles so anders war
als die Abende plötzlich erleuchtet wurden und ich ein Planet im Zentrum des Universums.
Und du, vor mir! Ein roter Himmel über Rom
und du über mir, Mähne im Wind und die Lungen
voll von Klängen Afrikas, von alten und doch neuen Riten
und große Flügel von Störchen und Schaum, der den Strand erobert
und dich erkunden, grenzenlos, uns befreien und der Regen
und sich abtrocknen, atmen, sich zurückerobern, sich wehtun
sich das Blut saugen und dann wie ein Marine auf dein Herz landen.
Und ich mochte es wirklich, dir die Haare zu kämmen
diese Milliarden von schwarzen Teufeln, die Spitze deiner Gedanken
wie unterschiedlich wir waren, besser und vielleicht träumerischer
wir in der Kammer verloren und die ganze, ganze Welt draußen.
Und du, vor mir! und ein roter Himmel über Rom
und du über mir, fröhliche Piratencrew
die auf das Deck stürmen und singen, Sonne im Gesicht und betrunken.
Und wieder du über mir und ein Rausch aus Händen und Hüften
und samtige Rücken und wieder fallen schwere Locken
und Seidenwiesen, leichte Flügelschläge
Licht vom Schweif eines Kometen und deine Hintergründe sind transparent
und sich abtrocknen, atmen, sich zurückerobern, sich wehtun
sich das Blut saugen und dann wie ein Marine auf dein Herz landen.