La Novia Ausente
Carlos Gardel
Die Abwesende Braut
Manchmal denke ich zurück an die Stunden
als ich Schüler war und du die Geliebte warst,
die mit deinem Lächeln Sterne verteilte
an all die Jungs aus diesem Viertel.
Ah! die warmen Nächte, Ah! die Fantasie
unserer zwanzig glücklichen Aprilmonate,
wo nur dein Lachen zu hören war
und ich noch kein graues Haar hatte.
Wir gingen Arm in Arm und du seufztest
weil ich dir ganz nah sagte: „Meine Liebe,
siehst du, wie der Mond sich in den Pinien verfängt
und sein Silberlicht dir die Schläfe küsst?
Bei dem seltsamen Zauber von Nacht und Reseda
zitterten auch die Blätter im Park
und du batest mich, dir vorzulesen
diese „Sonatine“, die Rubén träumte:
(geredet)
„Die Prinzessin ist traurig! Was hat die Prinzessin?
Die Seufzer entweichen aus ihrem Erdbeer-Mund,
Sie hat das Lachen verloren, hat die Farbe verloren.
Die Prinzessin ist bleich auf ihrem goldenen Stuhl,
das klangvolle Klavier ist verstummt
und in meinem Glas, vergessen, verfällt eine Blume.
Welche Kobolde schafften das, was nicht mehr existiert?
Welche knochige Hand hat mein Leid gesponnen?
Und welche hochmütige Trauer hat mich heute so traurig gemacht,
traurig wie das Echo der Kathedralen?
Ah! ich weiß, ich weiß. Es war die abwesende Braut
jene, die mich als Schüler liebte.
Die ich beim Sterben einen Kuss auf die Stirn gab,
weil sie kalt war, weil sie mich verließ.