Cidadão
Zé Ramalho
Bürger
Siehst du das Gebäude dort, mein Freund?
Ich half beim Bau
Es war eine Zeit der Not
Vier Fahrten waren's
Zwei hin, zwei zurück
Heute, nachdem es fertig ist
Schau ich nach oben und werde schwindelig
Doch da kommt ein Bürger
Und sagt mir, misstrauisch
Bist du da, um zu staunen
Oder willst du stehlen?
Mein Sonntag ist verloren
Ich gehe traurig nach Hause
Habe Lust zu trinken
Und um meine Langeweile zu steigern
Kann ich nicht mal das Gebäude ansehen
Das ich half zu bauen
Siehst du die Schule dort, mein Freund?
Ich habe auch dort gearbeitet
Dort habe ich mich fast kaputt gemacht
Habe den Mörtel gemacht, Zement reingepackt
Habe beim Verputzen geholfen
Meine unschuldige Tochter
Kommt fröhlich zu mir
Papa, ich will mich einschreiben
Doch da sagt ein Bürger
Ein Kind barfuß auf dem Boden
Hier darf nicht gelernt werden
Dieser Schmerz hat stärker wehgetan
Warum habe ich den Norden verlassen?
Ich habe mir gesagt
Dort hat die Dürre gewütet
Aber das Wenige, das ich anbaute
Hatte ich das Recht zu essen
Siehst du die Kirche dort, mein Freund?
Wo der Pfarrer Amen sagt
Ich habe die Glocke und den Klöppel angebracht
Habe mir die Hände wund gearbeitet
Dort habe ich auch gearbeitet
Dort hat es sich gelohnt
Es gibt ein Volksfest, es gibt eine Novene
Und der Pfarrer lässt mich rein
Dort hat Christus zu mir gesagt
Junge, hör auf mit dem Unsinn
Lass dich nicht einschüchtern
Ich war es, der die Erde schuf
Füllte den Fluss, machte die Berge
Habe nichts fehlen lassen
Heute hat der Mensch Flügel bekommen
Und in den meisten Häusern
Kann ich auch nicht mehr rein
Ich war es, der die Erde schuf
Füllte den Fluss, machte die Berge
Habe nichts fehlen lassen
Heute hat der Mensch Flügel bekommen
Und in den meisten Häusern
Kann ich auch nicht mehr rein.