La Plañidera
Raúl Vásquez
Die Wehmutter
Heute wieder kleidet sich das Haus in Schwarz
Die Vorhänge schließen sich als Zeichen der Trauer
Eine alte Krug wurde zum Blumenvasen
Früher bewahrte er Chicha, heute ein letztes Lebewohl
Schon hört man das Klagen und die klagende Stimme
Von einer Frau in Schwarz, die niemand kennt
Sie ist die größte Wehmutter und leidet am meisten
Nur der Hausherr weiß, dass sie die Wehmutter ist
Und der Kaffee, bitterer als gestern
Hat schon begonnen, getrunken zu werden
Und eine Geige im anderen Raum
Stimmt traurig ein Lied an
Die Wehmutter, die Wehmutter
Die ihre Tränen verkauft hat
Die Wehmutter, die Wehmutter
Weint um den, den sie nicht kannte
Keine Bindung verbindet sie mit dem, der tot daliegt
Doch sie klagt und sehnt sich wie kein Verwandter
Der Leichentransporter ist an die Tür gekommen
Die Männer trinken nicht mehr den starken Schnaps
Zögernd gehen sie zum Friedhof
Sie bekreuzigen sich und beten das Vaterunser
Ein Holzkreuz, schlecht geschnitzt
Ist die stille Form einer bescheidenen Geste
Die Beerdigung hat ihre letzte Phase erreicht
Die Trauernden gehen, jeder zu seinem Zuhause
Die Augen, misshandelt wie eine verwelkte Blume
Sind der Preis, den der tiefe Schmerz hinterlässt
Und der Kaffee, bitterer als gestern
Hat schon begonnen, getrunken zu werden
Und eine Geige im anderen Raum
Stimmt traurig dieses Lied an
Die Wehmutter, die Wehmutter
Die ihre Tränen verkauft hat
Die Wehmutter, die Wehmutter
Weint um den, den sie nicht kannte