Evangéline

Die Sterne standen am Himmel
Du in den Armen von Gabriel
Es war schön, es war Sonntag
Die Glocken sollten bald läuten
Und du wolltest heiraten
In deinem ersten weißen Kleid
Der Herbst hatte schon begonnen
Die Herden waren alle zurück
Und alle die Stockenten fort
Und am Abend beim Klang der Geige
Hätten die Mädchen und vor allem die Jungen
Dir gesagt, dass du schön bist
Evangéline, Evangéline

Doch die Engländer kamen
In die Kirche haben sie eingeschlossen
Alle Männer deines Dorfes
Und die Frauen mussten gehen
Mit den weinenden Kindern
Die ganze Nacht am Ufer
Am Morgen haben sie eingeschifft
Gabriel auf einem großen Segelschiff
Ohne ein Abschied, ohne ein Lächeln
Und ganz allein am Kai
Hast du versucht zu beten
Doch du hattest nichts mehr zu sagen
Evangéline, Evangéline

So hast du mehr als zwanzig Jahre
Deinen Geliebten gesucht
Durch ganz Amerika
In den Ebenen und Tälern
Jeder Wind flüsterte seinen Namen
Wie die schönste Musik
Auch wenn dein Herz tot war
Wuchs deine Liebe stärker
In der Erinnerung und Abwesenheit
Er war all deine Gedanken
Und jeden Tag blühte er
Im großen Garten der Stille
Evangéline, Evangéline

Du lebtest nur mit dem Wunsch
Die zu lindern und zu heilen
Die mehr litten als du selbst
Du hast gelernt, dass am Ende des Schmerzes
Immer ein Weg zu finden ist
Der zu dem führt, der uns liebt
So hörtest du an einem Sonntagmorgen
In der Ferne
Die Glocken deines Dorfes
Und plötzlich hast du verstanden
Dass deine Prüfungen vorbei waren
So wie die sehr lange Reise
Evangéline, Evangéline

Vor dir lag ein Unbekannter
Auf einer Matratze
Ein alter Mann, der vor Schwäche starb
Im Licht des Morgens
Schien sein Gesicht plötzlich
Die Züge seiner Jugend anzunehmen
Gabriel starb in deinen Armen
Auf seinen Lippen legtest du
Einen Kuss, so lang wie dein Leben
Man muss viel geliebt haben
Um noch die Kraft zu finden
Danke zu sagen
Evangéline, Evangéline

Es gibt auch heute noch
Menschen, die in deinem Land leben
Und sich an deinen Namen erinnern
Denn der Ozean spricht von dir
Die Winde des Südens tragen deine Stimme
Vom Wald bis zur Ebene
Dein Name ist mehr als die Akadien und
Mehr als die Hoffnung auf ein Vaterland
Dein Name überschreitet die Grenzen
Dein Name ist der Name aller, die
Trotz ihres Unglücks
An die Liebe glauben und hoffen
Evangéline, Evangéline
Evangéline, Evangéline