Cantores Que Reflexionan
Violeta Parra
Sänger, die reflektieren
In der Gefangenschaft der Angst
meditiert ein Stern laut;
seufzt und zappelt wie ein Löwe,
als wollte er entkommen.
Woher kommt sein Ross
mit diesem überwältigenden Glanz?
Der Sonnenaufgang, der sich löst,
scheint falsch aus seinem Wesen!
"Kommt aus dem Reich Satans",
antwortete sein ganzes Blut,
"du verbrennst den Baum der Liebe,
und hinterlässt Asche auf deinem Weg."
Er ist gefangen im Vergnügen
und ein Diener der Eitelkeit;
sucht das Licht der Wahrheit,
doch die Lüge liegt ihm zu Füßen.
Die Ehre wirft ihm ein hartnäckiges Netz
und fesselt sein Herz
in den Stille seiner Stimme,
die ungewollt erstickt.
Die künstliche Lampe
hat seinen Verstand geblendet.
Gib ihm deine Hand, Freund Sonne,
in seiner schrecklichen Dunkelheit!
Was singt er, frage ich mich?
Es ist nicht zu beantworten.
Die Biene ist vergeblich ohne ihren Honig,
vergeblich die Sichel ohne Erntearbeiter.
Ist Geld ein Licht
für die Augen, die nicht sehen?
"Dreißig Silberlinge und ein Kreuz",
antwortet das Echo Israels.
Woher kommt deine Lüge,
und wo beginnt deine Wahrheit?
Dein Blick scheint ein Scherz,
dein Lachen klingt wie Weinen!
Und sein Gewissen sprach schließlich:
"Sing dem Menschen in seinem Schmerz,
in seiner Not und seinem Schweiß,
und in seinem Grund zu existieren."
Als aus dem Innersten seines Wesens
so das Verständnis zu ihm sprach,
versüßte ihm ein neuer Wein
die Bitterkeit seiner Galle.
Heute ist sein Gesang eine Hacke,
die ihm Furchen ins Leben öffnet,
zur Gerechtigkeit in ihren Wurzeln,
und zu den Strömen seiner Stimme.
In seinem göttlichen Verständnis
sprudelten Lichter aus dem Sänger.