Toulouse
Claude Nougaro
Toulouse
Wie weit ist mein Land, wie weit ist es
Manchmal in mir flammt wieder auf
Das grüne Wasser des Canal du Midi
Und die roten Ziegel der Minimes
Oh mein Land, oh Toulouse, oh Toulouse
Ich gehe die Straße zur Schule entlang
Mein Rucksack ist voll von Schlägen
Hier, wenn du zuschlägst, gewinnst du
Hier mögen sogar die Omas den Streit
Oh mein Land, oh Toulouse
Ein Strom von Kieselsteinen rollt in deinem Akzent
Deine Gewalt brodelt bis in deine Veilchen
Man beleidigt sich schnell, kaum dass man sich anspricht
Es liegt ein Sturm in der Luft und doch
Die St.-Sernin-Kirche erleuchtet den Abend
Mit einer Korallenblüte, die die Sonne besprenkelt
Vielleicht ist es deshalb, trotz deines Rot und Schwarz
Vielleicht ist es deshalb, dass man dich die Rosa Stadt nennt
Ich sehe dein Pflaster wieder, oh meine Gascogne-Stadt
Dein Bürgersteig aufgerissen über den Gasrohren
Ist es Spanien in dir, das ein wenig sein Horn stößt
Oder ist es in deinen Eingeweiden eine Jazzblase?
Hier ist das Kapitol, ich halte hier an
Die erkälteten Tenöre zitterten unter ihren Saugnäpfen
Ich höre noch das Echo von Papas Stimme
Damals war er mein einziger Blues-Sänger
Heute wachsen deine Hochhäuser hoch
In Blagnac sind deine Flugzeuge schöner
Wenn einer mich zurück in diese Stadt bringt
Werde ich dann noch meine kleine Menge Ziegel sehen
Oh mein Land, oh Toulouse, oh Toulouse