Peoncito de Estancia
Mercedes Sosa
Bauernjunge der Estancia
In einem schattigen Tal
mit kahler, sanfter Haut,
dort geht der Bauernjunge
über den Pfad, ganz vertraut.
Kleiner Gaucho, stark und reif,
weiß nicht, warum,
zartes Herz,
fehlte die Wärme, die er fand.
Er erfüllt seine Pflicht, treuer Helfer,
von hier nach dort,
Blüte der Liebe;
Himmel der Illusion, kommt und geht.
Sein Leben blüht gerade auf:
hart und rau wird's sein;
spielt mit der Arbeit
und leistet wie die Besten.
Die Vögel im Wald
grüßen ihn beim Vorbeigehen
und der Bauernjunge träumt:
träumt von seinem Pfeifen.
Doch der Weg wird süßer
mit der Frucht des Tala
und ein blühender Chañar
parfümiert seine Seele.
Saft des Macachín, Honig des Camachuí,
Frucht des Ubajay, Pisingallo, Tas,
kennt sich gut aus,
weiß genau, wo's ist.
Wildes Leben, hat sein Leid:
kein Seufzer entkommt, wenn er erwacht.
Die Erde hat ihn großgezogen
wie den Ñandubay.
Welpen auf langer Reise:
wie hart ist dein Weg!
Ziel ohne Klage
von Stille und Einsamkeit.
Die Vögel im Wald
grüßen ihn beim Vorbeigehen
und der Bauernjunge träumt:
träumt von seinem Pfeifen.