Poema da Malta das Naus
Manuel Freire
Gedicht von Malta der Schiffe
Ich warf ein Holzstück ins Meer,
steckte einen Stock und ein Tuch hinein.
Mit dem Gespür eines Seemanns
maß ich die Höhe der Sonne.
Der Wind blies mir ins Gesicht,
führte mich zum Ende der Welt.
Ein Lumpen eines Vagabunden,
Abfall eines alten Gewandes.
Ich schlief auf den Wellen,
staunte am Rand der Strände.
Ich verleugnete, rief Flüche,
ich biss in Peitschen und Speere.
Ich verbrannte mein struppiges Haar,
hatte den Körper voller Wunden,
meine Zähne knackten,
ich verdarb an Skorbut.
Mit der linken Hand segnete ich mich,
mit der rechten erstickte ich.
Tausendmal fiel ich zu Boden,
tausendmal stand ich wieder auf.
Mein Lachen mit faulen Zähnen
hallte in den sieben Himmelsrichtungen.
Ich gründete Städte und Leben,
brach die Kisten und Schläuche auf.
Ich zitterte im Dunkel des Dschungels,
Destilliergerät aus Schweiß.
Ich breitete auf Sand und Gras
Frauen in allen Farben aus.
Ich formte die Schlüssel der Welt,
die andere ihr Eigen nannten,
aber wer in die Tiefe tauchte
in den Traum, das war ich.
Mein Geschmack ist anders.
Ich koste mich und schmecke nach Salz.
Man wird nicht ohne Folgen geboren
an den Stränden von Portugal.