Ao Canto da Noite

Am Abend der Nacht
Wartete ich auf den Tag
Dass es Stunden wären, um dich kommen zu sehen

Am Abend der Nacht
Verzweifelte ich schon
In allen Ecken, die du hinterlassen hast

Ich wartete wie auf den Tag
Wie auf den Nachmittag
Oder sogar wie auf morgen

Ich wartete, als ich mich gestern sah
Bereits in den Armen
Vom Sonnenuntergang getragen

Am Abend der Nacht
Blieb niemand mehr
Der so tat, als würde er Gedichte für niemanden schreiben

Am Abend der Nacht
Ließ niemand mehr
Seine Gedanken entweichen, weil er jemanden verloren hat

Nur wer vorbeiging
Und ins Nichts schaute
Sah eine Gestalt, die sich versteckte

Hinter dem Nichts
Wartet der Tag
Wie ein Sklave des Horizonts

Er wartet
Im tiefsten Winkel der Nacht
Er flieht
Weit weg vom Abend der Nacht

Am Abend der Nacht
Dachte der Tag
Dass er sich eines Tages verlieben könnte

Wenn es einen anderen Tag gäbe
Der ihn ansähe
Und sie sich beide verlassen dürften

Am Abend einer Nacht
Ohne Ängste
Ohne Regeln, die zu befolgen sind

Dann fliehen aus dem Winkel
Ohne Ziel
Ohne Routen, denen man folgen muss

Man hat schon gehört
Dass in diesem Winkel die Seele wohnt
Von so vielen anderen Seelen
Aus anderen Ecken
Von anderen Nächten