Maria de Los Guardias
Lucha Villa
Maria von den Wachen
Lasst mich mich vorstellen:
Ich bin die María aus dem Potosí
früher verlor ich die Unschuld
wegen der Fragen des Leutnants Cosme
Ich möchte euch auch erzählen,
dass ich eine Art Freundin des Sergeanten Guido war
aber das Ding ist, dass der Kerl
schon seit fünfzehn Tagen versetzt wurde
Ich bin die María, María in meiner Anmut
aber man nennt mich María von den Wachen
Ich bin die María, María
ich habe keine großen Erklärungen
ich habe schon auf meinem Konto
fünf Bataillone
Ich wurde dort im Kommando geboren
meine Mama passte auf den Hauptmann Guandique auf
weil Tata Chú sehr groß ist
hat sie mich nicht im richtigen Moment zur Welt gebracht
Es ist nicht so, dass ich mich aufspiele
als wäre ich die Königin und Herrin der Wache
aber meine erste Pacha
saugte ich als Kind aus einer Feldflasche
Ich bin die María, María in meiner Anmut
aber man nennt mich María von den Wachen
Ich war gerade fünfzehn Jahre alt,
als sie meinen ersten Mann umbrachten
es war während eines Schusswechsels
gegen einen harten Mann namens Sandino
Man fand meinen Mann
auf einer Reise, tot am Rapador
ich sah den armen Kerl
ganz durchlöchert wie ein Sieb
Ich bin die María, María in meiner Anmut
aber man nennt mich María von den Wachen
So sehr liebte mich ein gewisser Mingo,
dass er in meinem eigenen Haus eine Kneipe eröffnete
um sicherzugehen,
an den Tagen, an denen er frei hatte
Mingo, ich erinnere mich gut an dich
nie nannte er mich bei meinem Vornamen
da er ein bisschen poetisch war
nannte er mich nur Blume von Bartolina
Ich bin die María, María in meiner Anmut
aber man nennt mich María von den Wachen