Fado Falado
João Villaret
Fado Gesprochen
Trauriger Fado
Schwarzer Fado aus den Gassen
Wo die Nacht, wenn sie vergeht,
Länger braucht, um zu vergehen.
Man hört die Stimme,
Die inspirierte Stimme eines Volkes,
Das uns hinaus in die Welt trug,
Über das blaue Meer.
Wenn der Fado gesungen und geweint wird,
Kann man auch darüber sprechen.
Schmerzliche Hände an der Gitarre,
Die seltsame Schmerzen zerreißt.
Unruhige, klagende Hände,
Zitternde und ungeduldige Hände.
Verzweifelte und düstere Hände,
Unglückliche, kranke Hände.
Wenn es Verrat, Eifersucht und Tod gibt,
Und ein Herz, das stark schlägt.
Eine ganz einfache Geschichte,
Ein altes Viertel, eine Gasse.
Ein schaukelnder Seemann
Und die Zigarettenraucherin Emília,
Die noch mehr Tugend hatte
Als die eigene Rosa Maria.
An einem Tag der Prozession
Von der Dame der Gesundheit.
Die Küsse, die er ihr gab,
Brachte er von weit her.
Er brachte sie vom Meer,
Sie waren wild und salzig.
Und als er am Abend zurückkam,
Die geschwätzigen Frauen
Aus dem ganzen Viertel Alfama
Tuschelten heimlich,
Dass seine und ihre Schuhe
Sehr nah beieinander schliefen,
Unter demselben Bett.
Durch Emílias Fenster
Kam der Mond herein,
Und die Gitarre
Seufzte an der Straßenecke,
Wehklagend und schluchzend.
Und zu Hause:
Liebende Hände an der Gitarre,
Die seltsame Schmerzen zerreißt.
Hände, die vor Verlangen zittern,
Ungeduldig wie ein Kuss.
Hände des Fados, der Sünde,
Die Gitarre streichelt,
Wie einen Frauenkörper,
Um ihn zu entkleiden und zu küssen.
Doch eines Tages,
Doch eines Tages, heiliger Gott, kam er nicht.
Sie wartet, den Mond anblickend, mein Gott,
Was für ein Leiden.
Der Mondschein schlägt auf die Häuser,
Der Mondschein schlägt auf die Straße,
Aber er hinterlässt keinen Schatten.
Sie suchte wie verrückt,
Und als sie um die Ecke zurückkam,
Sah sie ihn begleitet,
Mit einer anderen, Arm in Arm,
Schaukelnd, glücklich, leichtfüßig,
Ein fadoser und seltsamer Blick,
Eine Nelke hinter dem Ohr,
Und in seinem roten Mund
Der Rest einer Zigarette,
Flamme und Asche in der Gasse.
Sie sieht, was für ein Mann das ist,
Die Flamme in ihrer Brust,
Die Asche in seinem Blick.
Und die Eifersucht kam wie Feuer,
Brennte, ihr Herz blutete.
Es war wie der Wind, der kam,
Flamme entfachte, das Feuer größer machte.
Es war die höllische Vision,
Das Bild des Bösen, das im Viertel auftauchte.
Es war die Liebe, die schwor,
Die schwor und log.
Schwindelgefühle laufen in einem Schrei,
Ob gut oder verdammt, das wird verloren gehen.
Zück das Messer, Schuft,
Niemand kann dir helfen,
Du musst sterben.
Es gibt Lärm in der Gasse,
Was für eine Frau,
Was für eine Leidenschaft,
Und ein blutender Körper
Fällt auf die Steine der Straße.
Zärtliche, großzügige Hände,
Die keinen Groll kennen,
Hände, die den Fado verstehen
Und seinen Schmerz fühlen.
Hände, die nicht lügen,
Wenn sie fühlen,
Andere Hände, um zu streicheln.
Hände, die kämpfen, die bestrafen,
Aber die wissen, wie man vergibt.
Und nach und nach kehrte die Liebe zurück,
Wie Feuer brannte sie,
Diese fieberhaften Münder.
Es war eine Liebe, die zurückkam,
Und das Unglück tauschte,
Um glücklicher zu sein.
Es war ein wiedergeborenes Licht,
Ein Traum, ein Leben,
Das wieder aufblühte.
Es war eine Liebe, die zurückkam,
Die wieder zu lächeln begann.
Es gibt Lachen in der Luft,
Und die Sonne vibriert.
Es gibt Schreie der Farben,
Es gibt Freude in der Gasse,
Und an jedem Fenster
Erblüht eine Blume.
Es kam die Vergebung und dann,
Glücklich sind die beiden,
Sie gehen Seite an Seite,
Und sagen Sie mir, ob man
Über den Fado sprechen kann oder nicht.