Callejón
Héctor Marcó
Gasse
Eine kleine Lampe, die flackert
liegend und alt an deiner Ecke,
prahlt damit, dass sie dich erleuchtet,
vielleicht murmelt sie, weil du weinst.
Zehn Bäumchen wie eine Rosenkranz,
zerbrochen im Gras des grausamen Winters,
allein wachen treu und zärtlich
deine traurigen Nächte voller Frieden.
Gasse,
das Schicksal hat uns beiden verkauft,
ich bin ein trauriger Pilger
ohne Ziel und ohne Ende.
Gasse,
du wirst mein Vertrauter sein,
ich trage die Stirn gebeugt
und wohin ich gehe, weiß ich nicht.
So wie ich
tut dir auch eine Wunde weh,
dich vergisst die Stadt
und sie hat meine Liebe vergessen.
Gasse,
darum suche ich deinen Schutz
fernab von der Welt,
um meinen Schmerz zu lindern.
Wenn der Tau deine Röcke benetzt,
weinst du bitter um sie,
wie mein Leben hast du keine Spuren
und nie hat ein Wagen dein Leid durchquert.
Nur in den Nächten des klaren Mondes
kommt ein Paar, um dich zu wiegen,
und beim Abschied lässt es oft
laute Küsse wie Kristall zurück.