Mon vieux
Guichard Daniel
Mein Alter
In seinem alten, abgewetzten Mantel
Ging er im Winter, im Sommer
In den kleinen, frischen Morgen, mein Alter.
Es gab nur einen Sonntag in der Woche
An den anderen Tagen war es die Arbeit,
Die er verdiente, wie man kann, mein Alter.
Im Sommer gingen wir ans Meer,
Siehst du, es war nicht das Elend,
Es war auch nicht das Paradies.
Ja, schade drum.
In seinem alten, abgewetzten Mantel
Fahr er jahrelang
Mit dem gleichen Vorortbus, mein Alter.
Abends, wenn er von der Arbeit kam,
Setzte er sich, ohne ein Wort zu sagen,
Er war eher der stille Typ, mein Alter.
Die Sonntage waren eintönig,
Wir bekamen nie Besuch,
Das machte ihn nicht unglücklich,
Glaube ich, mein Alter.
In seinem alten, abgewetzten Mantel,
An den Zahltagen, wenn er nach Hause kam,
Hörten wir ihn ein wenig schimpfen, mein Alter.
Wir kannten das Lied,
Alles kam dran, Bourgeois, Chefs,
Die Linke, die Rechte, sogar Gott mit meinem Alten.
Bei uns gab es keinen Fernseher,
Draußen suchte ich nach
Ein paar Stunden der Flucht,
Ich weiß, das ist dumm!
Zu sagen, dass ich Jahre
Neben ihm verbracht habe, ohne ihn anzusehen,
Wir haben kaum die Augen geöffnet, wir zwei.
Ich hätte es können, das war nicht klug,
Ein Stück Weg mit ihm zu gehen,
Das hätte ihn vielleicht glücklich gemacht, mein Alter.
Aber wenn man erst fünfzehn ist,
Hat man nicht das große Herz,
Um all diese Dinge darin unterzubringen, verstehst du.
Jetzt, wo er weit weg ist,
Denke ich an all das und sage mir:
Ich wünschte, er wäre bei mir, PAPA...