Meu Filho

Ich spürte in mir seine ersten Bewegungen.
Ich fühlte, wie in meinem Bauch ein Junge heranwuchs, ganz Mensch, ganz Gott.
Ich erlebte die Geburt in der Kälte jener Nacht.
Es gab Könige, die meinen Sohn anbeteten, der geboren wurde.
Ich musste mit ihm schnell nach Ägypten fliehen.
Ich dachte, ich hätte ihn auf der Reise nach Jerusalem verloren.
Doch ich folgte seinem Weg, ging voraus, ging mit ihm.
Ich sah ihn wachsen und nur den Willen seines Vaters tun.
Ich sah ihn gehen, kämpfen, von den Träumen eines Reiches erzählen.
Ich sah ihn lieben, lieben, lieben,
Sah ihn heilen, sah Blinde sehen.
Wie konnten sie ihn töten und ihn ungerecht beschuldigen?
Sie misshandelten meinen Sohn, der nichts tat außer Gutes.
Wie konnten sie die Stirn eines Gottes verletzen?
Wie schmerzt es in meinem Inneren!
Wie fühle ich diese Ungerechtigkeit!
Wie kann eine Mutter sich damit abfinden?
Jesus, Jesus, Jesus,
Mein Sohn, mein Traum, mein Versprechen, meine Liebe,
Warum? Warum? Warum?