Amour Ranime Mon Courage
Charles Gounod
Liebe belebt meinen Mut
Gott! Welches Frösteln läuft durch meine Adern?
Wenn dieses Getränk keine Macht hätte!
Ängste, weicht!
Ich werde dem Grafen nicht gehören, gegen meinen Willen!
Nein! Dieser Dolch wird der Wächter meines Glaubens sein!
Komm! Komm!
Liebe belebt meinen Mut,
Und vertreibt die Angst aus meinem Herzen!
Zögern, das ist dir Unrecht tun,
Zittern, ist ein Mangel an Glauben!
Gieß! Gieß!
Gieß dir selbst dieses Getränk ein!
Oh Romeo! Ich trinke auf dich!
Aber wenn ich morgen doch in diesem finsteren Grab erwache,
Bevor er zurückkommt?
Allmächtiger Gott!
Dieser schreckliche Gedanke hat mein ganzes Blut gefroren!
Was werde ich in diesen Dunkelheiten werden
In diesem Ort des Todes und des Stöhnens,
Den die vergangenen Jahrhunderte mit Gebeinen gefüllt haben?
Wo Tybalt, noch blutend von seiner Wunde,
Neben mir, in der dunklen Nacht
Schlafen wird! Gott!!! Meine Hand wird seine Hand treffen!
Was ist dieser Schatten, der dem Tod entkommen ist?
Es ist Tybalt! Er ruft mich!
Er will meinen Ehemann von meinem Weg
Abdrängen!
Und sein tödliches Schwert
Nein! Geister! Verschwindet!
Zerstreue dich, verhängnisvoller Traum!
Möge die Morgenröte des Glücks aufgehen
Über den Schatten der vergangenen Qualen! Komm!