Doña Rosita
Adolfo Celdrán
Doña Rosita
Es ist Doña Rosita
die Jungfrau, die allein ist
die immer traurig ist
wegen des Schmerzes.
Ihr Freund ist gegangen
Rosita wartet auf ihn
hübsch und zurechtgemacht
als Brautmodenverkäuferin.
Sie wartet immer
auf ihre Liebe, die nicht kommt
und vor dem Spiegel
wartet sie und wartet,
wartet auf einen Kuss
den der Wind ihr bringt
schaut hinaus aufs Meer
salzig und stürmisch.
Man sagt, er sei gegangen
in ein fernes Land
hat eine andere geheiratet
und sie vergessen,
dass er dort Reichtum machte
zählt und erfindet,
dass sie ihn vergessen soll,
dass es besser ist, ihn loszulassen.
Und sie geben Ratschläge
und reden klar,
sie lügen ein wenig
und machen sich so viel Spaß.
Doch Rosita wartet
vor ihrem Bild
aufbewahrt in Rosmarin
im Schrank.
Heute näht Rosita
den ganzen Morgen
stickt mit feinem Faden
und dem weißen Stoff
einen Namen aus Gold
und einen Namen aus Silber,
sie näht die Mitgift,
die Bettwäsche
für ihr jungfräuliches Bett
kalt, makellos
ihr leeres Bett
ohne jemanden und ohne etwas.
Von ihrem alten Bett,
dem Mädchenbett
wo Rosita
um ihre Hoffnung weint.
Weine nicht, Rosita
bewahre dir dein Leben!
Weine nicht, Rosita
du weißt, dass es eine Lüge ist,
alles, was sie sagen
kommt aus der Neid,
diesem roten Neid
grünen und gelben.
Wenn der Postbote kommt
und dir Nachrichten bringt
wirst du auf die Straße gehen
wirst du es erzählen:
dass dein Freund geschrieben hat
dass er bald zurückkommt
dass er dich sehr liebt
und dich nicht vergisst.
Wenn sie sagen, dass er gestorben ist
weißt du, dass es eine Lüge ist:
Du weißt, dass er lebt
und dich nicht vergisst.